Nächster Halt Italien: Das ist das Autodromo di Vallelunga

Nächster Halt Italien: Das ist das Autodromo di Vallelunga
Credits: Michael Großgarten / Leadlap.de

Die NASCAR Whelen Euro Series gastiert zum dritten Mal in ihrer Geschichte auf dem Autodromo di Vallelunga in Italien – Der Kurs in der Nähe von Rom war früher einmal ein Oval

Das italienische Autodromo di Vallelunga ist die dritte Station der NASCAR Whelen Euro Series (NWES) und trägt am 9. und 10. Juli 2022 ihren fünften und sechsten Lauf aus. Die vier Kilometer lange Strecke ist seit der Saison 2020 im Kalender und durfte im vergangenen Jahr bereits das Finale austragen.

Besonders im Gedächtnis geblieben sind die beiden EuroNASCAR-PRO-Läufe 2021, da der ehemalige Formel-1-Weltmeister Jacques Villeneuve erstmals seit über zehn Jahren nicht nur einen, sondern zwei Siege im Automobilsport eingefahren hat.

Die Strecke wurde in der Vergangenheit viele Male umgebaut, hat aber ähnliche Wurzeln wie NASCAR in den USA, denn der Kurs öffnete im Jahr 1951 als 1,7 Kilometer langes Sand-Oval für hauptsächlich Pferderennen, aber auch Auto- und Motorradrennen. Der Dirt-Track wurde 1957 das erste Mal modifiziert, um ein Infield-Segment einzubauen sowie das ursprüngliche Oval zu verkleinern – kreiert von Piero Taruffi.

Credits. Michael Großgarten / Leadlap.de

Dieses Infield ist nachwievor fester Bestandteil der Strecke und besteht heute aus den Kurven Semaforo, Tornantino und Esse. 1963 wurde die Strecke dann massiv erweitert: Es wurde ein weiterer Bogen bestehend aus der Curva Grande, Cimini 1 und Cimini 2 gebaut, welcher dann ins Infield und die Strecke durch eine gebogene Haarnadel namens Roma wieder auf die Start-Ziel-Gerade führte. Die Strecke war zu diesem Zeitpunkt bereits 3,2 Kilometer lang, das Club-Layout bestehend aus Oval und Infield gab es natürlich weiterhin.

2005 gab es dann eine weitere Änderung im Layout, nach der 90-Grad-Rechtskurve Cimini 2 folgt nun ein linksknick welcher auf eine weitere Gerade führt und in der Haarnadel Campagnano endet, auf welche die Linkskurve Soratte folgt, die wieder auf Trincea und das ursprüngliche Infield leitet. Gefahren wird die Strecke seit 1971 im Uhrzeigersinn und bietet mit ihren 15 Kurven mehr als genügend Überholmöglichkeiten für spannende Rennen.

Die Runde beginnt auf der Start-Ziel-Geraden und führt das Feld in die Curva Grande, welche in zwei 90 Grad Rechtskurven Cimini 1 und Cimini 2 führt. Das sind die ersten harten Bremszonen der Strecke. Aus Cimini 2 raus geht es in einen Linksknick auf eine längere Gerade hin zur Haarnadel Campagnano, die in die engere Linkskurve Soratte führt und in einen weiteren Bogen namens Trincea leitet.

Credits: Daniel Pflug / Leadlap.de

Dort beginnt das enge Infield und die Haarnadel Semaforo wird von einer extrem engen weiteren Haarnadel namens Tornantino gefolgt, die in der Esses-Kombination der Strecke mündet. Zuletzt geht es noch durch eine breite Haarnadel namens Roma, die das Feld wieder auf Start-Ziel schickt.

Die Strecke feierte ihr NASCAR-Debüt nachdem ein Nachfolger für die Strecke in Franciacorta gesucht worden war. Die ersten beiden EuroNASCAR-PRO-Rennen überhaupt gewannen Loris Hezemans und Gianmarco Ercoli, der auch 2022 wieder mit der von Partie ist. In der EuroNASCAR-2-Meisterschaft gewann Tobias Dauenhauer beide Rennen. Im Jahr 2021 sicherte sich Villeneuve in der EuroNASCAR PRO zwei Siege, während Martin Doubek und Dauenhauer im Titelkampf jeweils ein EuroNASCAR-2-Rennen gewannen.

Aktuell wird die Strecke von der WTCR und der ETCR, sowie von vielen anderen Serien als Teststrecke genutzt. In der Vergangenheit fuhren die European Le Mans, die International GT Open, die Superleague Formula sowie die World SBK in Vallelunga. Den Rundenrekord hält Andy Soucek, der 2008 in einem Panoz DP09 eine 1:23,475 gefahren ist, die schnellste Qualifying Zeit der EuroNASCAR hält Alon Day mit einer 1:40,041.

Der Autor / Die Autoren

Tobias Kantert
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