Nick Tandy der Langstrecken-König: Jetzt hat er auch den Sebring-Sieg geholt

Nick Tandy der Langstrecken-König: Jetzt hat er auch den Sebring-Sieg geholt
Foto: Porsche AG

Nick Tandy hat jetzt alle großen Langstrecken-Rennen der Modernen gewonnen – Mit Porsche sicherte er sich den Sieg bei den 12h von Sebring 2025

Le Mans, Daytona, Sebring, Road Atlanta, Nürburgring und Spa-Francorchamps: Nick Tandy hat sechs der wichtigsten Langstrecken-Rennen der Moderne gewonnen. Die 12h von Sebring fehlten dem Briten noch auf seiner Liste, doch auch diesen Sieg sicherte sich der 40-Jährige dank einer starken Vorstellung von Penske-Porsche beim zweiten Lauf der IMSA-Saison 2025. Damit hat er in der Motorsportwelt Geschichte geschrieben. 

Tandy gewann das Rennen gemeinsam mit Felipe Nasr und Laurens Vanthoor, mit denen er sich den #7 Porsche teilt. Das Schwesterauto mit der Startnummer 6 von Mathieu Jaminet, Matt Campbell und Kevin Estre landete dahinter auf der zweiten Position und machte nach dem Porsche-Sieg bei den 24h von Daytona den Doppelsieg für die deutsche Marke in Sebring perfekt. Es war aber ein langer Weg für die Penske-Porsche-Truppe, die sich in einem ereignisreichen Rennen letztlich durchgesetzt hat.

Entscheidung in der Nacht

Als die Nacht hereinbrach, gab es noch einen Konkurrenten, der die Porsche in der GTP-Klasse unter Druck setzte: der Action-Express-Cadillac mit der Startnummer 31 von Jack Aitken, Earl Bamber und Frederik Vesti, doch die Porsche 963 schwangen letztlich unter den schwierigen Bedingungen in der Dunkelheit den Taktstock. Wichtig war: Der Porsche hatte genügend Sprit im Tank und einen optimierten Verbrauch, um bei der finalen Gelbphase nicht stoppen zu müssen. So sicherten sie sich die wichtige Track-Position.

Foto: Porsche AG

55 Minuten vor dem Ende kamen die beiden Porsche zum letzten Mal an die Box und der Sprit reichte aus, das Rennen, das insgesamt acht Mal mit Cautions unterbrochen werden musste, zu gewinnen. Der Action-Express-Cadillac musste hingegen noch einmal zum Service und fiel auf den fünften Platz zurück. Daher hatte das Team keine Chance mehr, Porsche zu attackieren, die beiden Penske-Boliden ließen nichts mehr anbrennen. Der dritte Platz ging am Ende an den Meyer-Shank-Acura von Renger van der Zande, Nick Yelloly und Alex Palou.

BMW hatte nach der Pole-Position der #24 für das Rennen keinen Grund mehr zum Feiern. Der #24 Bolide mit Philipp Eng, Dries Vanthoor und Kevin Magnussen bekam beim Rennstart eine Strafe, da Vanthoor zu früh aus der Formation ausgeschert war. Von dieser Strafe erholte sich das Trio nicht mehr. Der BMW kollidierte in der Boxengasse mit einem Acura, weshalb beide Autos beschädigt wurden. Der #25 BMW hatte nicht die Pace und flog in der langen Grünphase sogar aus der Führungsrunde. Der Valkyrie von Aston Martin sah beim IMSA-Debüt die Zielflagge und landete in der GTP auf Platz neun.

„Zwei Rennen in Folge zu gewinnen, ist schon großartig. Aber die ,36 Stunden von Florida‘ in Daytona und Sebring für sich zu entscheiden, ist nahezu unglaublich“, so Tandy. „In beiden Rennen standen wir sogar mit beiden Porsche 963 auf dem Podium. Angesichts des engen Wettbewerbs ist das unfassbar. Keine Fehler, keine Strafen, keine Schäden – der heutige Tag war einfach ein Traum im Langstreckensport.‟

Die Ergebnisse in den weiteren Klassen

Die letzte Gelbphase mischte die LMP2-Klasse in Sebring so richtig auf, da einige Teams das Safety-Car witterten und noch unter grün zum letzten Stopp kamen. Der Sieg ging daher letztlich an den #43 Inter-Europol-Oreca von Tom Dillmann, Bijoy Garg und Jeremy Clark, die sich gegen das Tower-Auto von John Farano, Sebastien Bourdais und Sebastian Alvarez durchsetzten. TDS Racing sammelte im Rennen fleißig Führungsrunden, wurde am Ende der 12 Stunden aber nur Dritter. 

Foto: Porsche AG

In der GTD Pro ging der Sieg an den “Rexy” von AO Racing – den Porsche steuerten der Deutsche Laurin Heinrich, der Österreicher Klaus Bachler und Alessio Picariello. Mit seiner “Zahnspange” ausgerüstet, da Rexi – so der Marketing-Gag – nach dem Crash in Daytona, bei dem das Auto die Frontschürze verlor und zum “Zahnarzt” musste, gewann das Porsche-Team das erste Rennen der IMSA-Saison 2025 vor den beiden Paul-Miller-Racing-BMW, die das ganze Rennen über an der Spitzte mitmischten. 

In der GTD boxte sich Philip Ellis in seinem Windward-Mercedes in der Schlussphase am Vasser-Sullivan-Lexus von Jack Hawksworth vorbei und sicherte sich so den Sieg. Die Aktion wurde, wie in den USA üblich, nicht von der Rennleitung bestraft. Ellis teilte sich den Mercedes-AMG GT3 mit Russell Ward und Indy Dontje. Der Heart-of-Racing-Aston-Martin rundete hinter dem Mercedes und dem Lexus die Top 3 in der Pro-Am-Wertung für GT3-Autos in der IMSA-Meisterschaft ab. 

Nach den beiden Langstrecken-Klassikern in Daytona und Sebring steht nun das erste Super-Sprintrennen der Saison 2025 auf dem Programm. Das Rennen in Long Beach findet am 12. April statt und geht über knackige 100 Minuten. Mit dabei sind die GTP- und GTD-Klasse. Der Lauf wird live und in deutscher Sprache auf Motorvision+ übertragen. 

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Freiberuflicher Kommentator & Journalist | Zur Webseite |  + posts

Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.

André Wiegold

Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.
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