„Jetzt oder nie!“: IMSA-Acura-Sieg in Detroit beendet Porsche-Serie

„Jetzt oder nie!“: IMSA-Acura-Sieg in Detroit beendet Porsche-Serie
Foto: Acura Newsroom

Acura triumphierte beim IMSA-Rennen in Detroit 2025 und beendete die Porsche-Siegesserie – Mike Rockenfeller feierte den Heimsieg für Ford in der GTD-Pro

17 Siege in Folge – diesen Rekord stellte Toyota zwischen 1992 und 1993 auf. In der DPi-Ära lag die Bestmarke bei fünf Siegen in Serie, eingefahren 2017 von den Taylor-Brüdern im Cadillac DPi-V.R. In der aktuellen GTP-Epoche war Porsche auf dem besten Weg, gleichzuziehen – doch in Detroit war Schluss. Renger van der Zande und Nick Yelloly stoppten die Serie im Acura mit der Startnummer 93 von Meyer Shank Racing.

Bereits am Samstag platzte die erste Erfolgsserie eines deutschen Herstellers: BMW hatte die ersten vier Pole-Positions der laufenden Saison geholt. Doch mit einer Runde von 1:05,762 Minuten setzte sich van der Zande in der Qualifikation an die Spitze des Feldes.

Der Acura ARX-06 mit der Startnummer 93 sicherte sich am Sonntag den Sieg, nachdem van der Zande weniger als fünf Minuten vor Schluss am Cadillac von Wayne Taylor Racing mit Ricky Taylor am Steuer vorbeiging. Für Meyer Shank Racing war es der erste IMSA-Sieg seit der Rückkehr aus einjähriger Auszeit – und für van der Zande und Yelloly der erste mit dem neuen Team und Hersteller.

Foto: Porsche AG

Cadillac gegen Porsche: dann kam der Acura

Lange Zeit deutete alles auf einen weiteren Porsche-Erfolg hin: Felipe Nasr führte das Rennen im #7 Porsche 963 an, als eine Kollision zweier GTD-Pro-Autos für eine späte Gelbphase sorgte. Mit noch 28 Minuten auf der Uhr wurde das Rennen wieder freigegeben. Nasr verteidigte zunächst die Spitze, doch Ricky Taylor ließ im blauen Cadillac mit der #10 nicht locker.

Rund 15 Minuten vor Schluss wagte Taylor in Kurve 3 ein hartes Manöver. Nasr knallte die Tür zu – es kam zum Kontakt, doch der Brasilianer behauptete sich zunächst. Auf der Geraden zwischen Kurve 3 und 4 setzte Taylor zum Crossover-Manöver an und übernahm die Führung.

Rennsieger van der Zande konnte das Duell hautnah beobachten und kommentierte im Anschluss gegenüber NBC Sports: „Wir fingen an, uns gegenseitig zu jagen, und ich glaube, der Porsche vor uns hatte ein kleines Problem oder hat seine Reifen zu sehr verheizt. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich, dass Ricky [Taylor] es darauf ankommen lassen würde. Ich kenne Ricky… er ist ein netter Kerl, aber auf der Strecke muss man sich vor ihm in Acht nehmen. Er hat es versucht, also dachte ich: ‚Lasset die Spiele beginnen! Schauen wir mal.’“

Nasr bestätigte nach dem Rennen, dass die Reifen hin waren: ”Ab diesem Zeitpunkt [der Gelbphase] hatten wir nicht mehr das Tempo von zuvor, weil die Vorderreifen einfach nicht mehr ins optimale Betriebsfenster zu bekommen waren. Letztlich sind wir auf Platz vier ins Ziel gekommen – mit Blick auf die Meisterschaft ist das kein schlechtes Resultat.‟

Foto: Acura Newsroom

„Jetzt oder nie“: Van der Zande greift an

Als Nasr geschlagen war, entbrannte der finale Kampf um Platz eins. Der Acura kam Runde um Runde näher. Fünf Minuten vor Schluss nutzte van der Zande einen starken Exit aus den letzten beiden Kurven, tauchte innen an Taylor vorbei und übernahm die Führung.

„Wir überholten den Porsche in Kurve 6 oder 5, und dann war ich in Kurve 1 jedes Mal sehr stark – es gab etwas Verkehr – und er hatte einen schwächeren Ausgang aus der letzten Kurve, also habe ich es versucht. Ich dachte mir: ‘Jetzt oder nie, man muss jede Chance nehmen, die man kriegt!’“, so der Niederländer weiter.

Ford holt zum Heimsieg aus

Auch in der GTD-Pro-Klasse ging eine Serie zu Ende. AO Racing, das Team mit dem pinken Dinosaurier „Roxy“, dominierte bisher die Saison – auch mit einem Gaststart in der GTD-Klasse in Long Beach. In Detroit lief jedoch nichts zusammen, eine weitere „goldene Kralle“ blieb aus.

Dafür gab es einen Erfolg für Mike Rockenfeller und seinen Teamkollegen Sebastian Priaulx im Ford Mustang GT3 mit der Startnummer 65. Rockenfeller zeigte sich nach dem Rennen gegenüber NBC Sports überglücklich: „Das bedeutet mir wirklich viel. Ich hatte in den vergangenen Jahren oft nicht die richtigen Tage oder das passende Paket. Deshalb ist es perfekt, hier mit Seb zu gewinnen.“

Für Ford war es ein kleiner Heimerfolg, schließlich liegt das Hauptquartier in unmittelbarer Nähe. Das Auto der Teamkollegen hatte hingegen kein Glück: „Für das Schwesterauto tut es mir leid. Ich weiß nicht genau, was passiert ist – dazu muss ich mich erst einmal beim Team informieren. Für Seb und mich sowie für das gesamte Ford-Team – alle Mitarbeiter von Ford arbeiten gleich um die Ecke – ist das ein riesiger Erfolg. Ich denke, dieser Sieg bedeutet ihnen sehr viel, daher bin ich überglücklich und überwältigt.“, so der ehemalige DTM-Champion weiter.

Nach dem spannenden Rennen in Detroit richtet sich der Blick der IMSA SportsCar Championship nun auf das nächste Highlight: die Sechs Stunden von Watkins Glen am 22. Juni. Das traditionsreiche Langstreckenrennen zählt zur Endurance-Cup-Wertung und verspricht erneut packende Duelle in allen Klassen.

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Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seines Lebens besuchte er zahlreiche Live-Events. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.

Erik Resch

Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seines Lebens besuchte er zahlreiche Live-Events. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.
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